blenden

blenden

* * *

blen|den ['blɛndn̩], blendete, geblendet <tr.; hat:
1. durch sehr helles Licht am Sehen hindern:
die Sonne blendete mich; der Fahrer wurde durch entgegenkommende Autos geblendet.
Syn.: blind machen.
2. durch äußerliche Vorzüge beeindrucken:
ihr geschicktes Auftreten blendet die Kunden.
Syn.: in seinen Bann ziehen.

* * *

blẹn|den 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. jmdn. \blenden
1.1 jmdm. unmittelbar, schmerzhaft ins Auge strahlen, jmds. Sehvermögen beeinträchtigen
1.2 jmdm. die Augen ausstechen, ihn blindmachen (als Strafe)
1.3 〈fig.〉 so stark beeindrucken, dass der Betreffende nichts anderes mehr sieht
2. etwas \blenden
2.1 mit einer Blende versehen, schützen, panzern
2.2 〈Mil.〉 tarnen, verdecken, dem Einblick entziehen
● das helle Licht blendet (mich, meine Augen); einen Verurteilten \blenden; Wild \blenden 〈Jägerspr.〉 durch aufgehängte Lappen zurückscheuchen; sich durch den schönen oder äußeren Schein \blenden lassen; auf beiden Augen geblendet sein; er war von ihrer Schönheit (wie) geblendet
II 〈V. intr.〉 mehr scheinen, als man ist, Angenehmes vortäuschen ● er blendet durch seine geistreichen Einfälle und sein liebenswürdiges Benehmen
[<ahd. blenten;blind]

* * *

blẹn|den <sw. V.; hat [mhd. blenden, ahd. blenten, eigtl. = blind machen]:
1. durch übermäßige Helligkeit das Sehvermögen bei jmdm. zeitweise beeinträchtigen:
das grelle Licht [der Scheinwerfer] blendete ihn.
2.
a) so stark beeindrucken, jmds. Sinne so gefangen nehmen, dass er bzw. sie [für kurze Zeit] nichts anderes mehr wahrnimmt:
ihr Wesen blendete ihn;
b) durch äußere Vorzüge sehr für sich einnehmen u. dadurch über negative Eigenschaften o. Ä. hinwegtäuschen:
er blendet sie durch sein liebenswürdiges Benehmen;
sich von Wahlversprechen nicht b. lassen;
er blendet gern.
3.
a) [vorübergehend] das Sehvermögen nehmen;
b) jmdm. die Augen ausstechen, -brennen o. Ä.
4. (Kürschnerei) dunkel färben.

* * *

Blenden
 
[nach der Zinkblende (frühere Bezeichnung »Blende«)], Metall-Schwefel-Verbindungen, die zusammen mit den Kiesen, Glanzen und Fahlen die Gruppe der Sulfidminerale bilden. Von diesen vier zeigen die Blenden die geringsten Metalleigenschaften; es handelt sich meist um teils völlig durchsichtige, teils kräftig gefärbte Minerale einfacher chemischer Zusammensetzung mit vollkommener Spaltbarkeit und Fettglanz; Härte nach Mohs 3-4.

* * *

blẹn|den <sw. V.; hat [mhd. blenden, ahd. blenten, eigtl. = blind machen, Bewirkungswort zu ↑blind]: 1. durch übermäßige Helligkeit das Sehvermögen bei jmdm. zeitweise beeinträchtigen: das grelle Licht [der Scheinwerfer] blendete ihn, seine Augen; Eine Taschenlampe blendet ihm (scheint ihm grell) ins Gesicht (Hartung, Junitag 73); die Fenster blenden (spiegeln sehr) bei Sonnenuntergang. 2. a) so stark beeindrucken, jmds. Sinne so gefangen nehmen, er [für kurze Zeit] nichts anderes mehr wahrnimmt: er war von ihrer, von so viel Schönheit ganz geblendet; ihr Wesen blendete ihn; Doch schon Otto III. blendete der Glanz der römischen Kaiserkrone (Thieß, Reich 379); b) durch äußere Vorzüge sehr für sich einnehmen u. dadurch über negative Eigenschaften o. Ä. hinwegtäuschen: er blendet sie durch sein liebenswürdiges Benehmen, sicheres Auftreten; sich von Wahlversprechen, vom äußeren Schein nicht, leicht b. lassen; Appollonius ... hat ... es so wenig wie Jesus darauf angelegt, die Menge zu b. (Thieß, Reich 189); er blendet gern. 3. a) [vorübergehend] das Sehvermögen nehmen: die Gepeinigte kann den Unhold mit Insektenspray b. (Spiegel 46, 1984, 218); b) jmdm. die Augen ausstechen, -brennen o. Ä.: der Verräter wurde erst geblendet, dann aufs Rad geflochten. 4. (Kürschnerei) dunkel färben: Pelze b.; tadellos geblendete Felle. ∙ 5. mit einer ↑Blende (1) bedecken, verdecken: Blend' (verbinde) ihm die Augen, und führ' ihn wieder auf das Feld hinaus (Kleist, Käthchen I, 2).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • blenden — blenden …   Deutsch Wörterbuch

  • Blenden — Blênden, verb. reg. act. blind machen. 1) Eigentlich. Jemanden blenden, ihm die Augen ausstechen. Einen Vogel blenden, ihn mit einem glühenden Drahte des Gesichtes berauben. 2) In weiterer Bedeutung, auf kurze Zeit blind machen, den freyen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • blenden — Vsw std. (9. Jh.), mhd. blenden, ahd. blenten, mndd. blenden, blinden Stammwort. Aus wg. * blandija Vsw. blenden , auch in ae. blendan, afr. blenda, blinda, Faktitivum zu blind mit auffälligem Ablaut. Vielleicht liegt deshalb eher (wie lit.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • blenden — V. (Mittelstufe) jmds. Sehvermögen durch übermäßige Lichtstrahlen mindern Beispiel: Die aufgehende Sonne blendete den Autofahrer. blenden V. (Aufbaustufe) jmdn. sehr stark beeindrucken, jmdn. bezaubern Synonyme: bestricken, verzaubern, berücken… …   Extremes Deutsch

  • Blenden — der Signallaternen (diaphragm; écran, transparent; schermo) dienen dazu, ein farbiges Signallicht hervorzubringen oder das Licht der Signallaternen ganz oder teilweise verschwinden zu lassen. Wo die Scheiben der Signallaternen nicht schon selbst… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • blenden — blenden: Das westgerm. Verb mhd. blenden, ahd. blenten, mniederl. blenden, aengl. blendan ist das Bewirkungswort zu dem unter ↑ blind behandelten Adjektiv und bedeutet demnach eigentlich »blind machen«. Es bezeichnete ursprünglich die alte Strafe …   Das Herkunftswörterbuch

  • blendēn — *blendēn, *blendæ̅n germ.?, schwach. Verb: nhd. blind werden; ne. become blind; Rekontruktionsbasis: ahd.; Hinweis: s. *blenda ; Etymologie: s. ing. *bʰlendʰ , Adjektiv, Verb …   Germanisches Wörterbuch

  • Blenden [1] — Blenden, 1) der Augen od. der Sehkraft berauben; bei Menschen als Strafe (s.u. Strafe), od. als Mittel mißliebige od. gefährlich scheinende Menschen unschädlich machen, indem man sie durch Verletzung des Auges mit glühendem Draht der Sehkraft… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Blenden [2] — Blenden (Min.), bilden bei Mohs die 12. Ordn. 2. Kl. der Mineralien; ihr Strich ist grün, braun, roth, ungefärbt, die Härte die des Chlorits bis des Apatits, die Schwere 3,9–8,2; einige sind metallisch (dunkelfarbig), andere nicht metallisch… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Blenden [1] — Blenden (Cinnabarite), Schwefelmetalle mit Glasglanz oder halbmetallischem (Diamant ) Glanz, mehr oder weniger durchscheinend, von bunten, selten schwarzer Farbe und im allgemeinen weicher als Flußspat, z. B. Zink , Mangan , Antimonblende,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Blenden [2] — Blenden, das Zerstören des Augenlichts, war im Altertum eine Strafe, die bei verschiedenen Völkern gegen besondere Verbrecher, wie Tempelräuber, Ehebrecher, Falschmünzer u. dgl., angewendet wurde. Im frühern Mittelalter wurde sie bei den… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”